Abisko Nationalpark mit Hund – Wandern auf dem Kungsleden
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Der Abisko Nationalpark zählt mit Sicherheit zu den bekanntesten Nationalparks von Schweden und so wollten auch wir uns einen Zwischenstopp auf unserem Schweden-Norwegen Roadtrip nicht entgehen lassen. Und tatsächlich schwirrte uns schon recht lange die Frage durch den Kopf, ob wir nicht sogar mal den Kungsleden - also den bekannten Fernwanderweg, der einmal durch den gesamten Park führt, wandern sollten. Und zwar komplett. Ob wir unseren Plan umgesetzt haben und was du im Abisko Nationalpark mit oder ohne Hund erleben kannst, verrate ich dir nun im Beitrag.
Wissenswertes über den Abisko Nationalpark: Lage, Anfahrt, Parken und mehr
Kein Wunder, dass der Nationalpark, den du nördlich des Polarkreises an der Grenze zu Norwegen findest, so faszinierend ist. Schneebedeckte Berge umrahmen das wunderschöne Tal mit Moorlandschaften, blühenden Almwiesen und Birkenwäldern. Wildwasser rauscht durch tiefe Schluchten. Und während im Winter die Nordlichter tanzen, wird es im Sommer aufgrund der Mitternachtssonne nicht mehr dunkel. Im Herbst wird die sonst grüne Landschaft in sanfte Orange- und Brauntöne getaucht.
Bester Ausgangspunkt, um den Nationalpark zu besuchen, ist Abisko. Hier hat der Kungsleden seinen Startpunkt, zudem findest du hier die Touristation, ein Informationszenter für Touristen vor. Und wenn du den Park von oben sehen möchtest, kannst du mit der Seilbahn auf den höchsten Berg, dem Nuolja fahren. Mit Hund musst du allerdings hinaufwandern, da es sich um einen Sessellift handelt, der Hunde nicht befördert.
Parken ist übrigens gänzlich unkompliziert, findest du direkt an der Touristation großflächige Parkplätze. Übernachten ist hier nicht erlaubt, dafür findest du große Parkplätze, die als Womo-Stellplätze gekennzeichnet sind, ca. 15-20 min vorm Park unmittelbar an der E10. Toiletten und Bergblick inklusive.
Kungsleden: Wanderung auf dem Königspfad
Der Kungsleden gehört zu den bekanntesten Wanderwegen der Welt und das, obwohl es hier keine sonderlich hohen Gipfel zu bezwingen gibt. Doch dennoch gibt es wenige Orte auf der Welt, an denen man so der Wildnis ausgesetzt ist, wie hier. Auf Holzbuhlen geht es über Moore hinweg über weitläufige Weideflächen der Rentiere, die Bergketten Nordlapplands immer im Blick. Auch einige Seen sind zu überwinden.
Der Kungsleden, übersetzt "Königspfad", ist übrigens Schwedens längster und bekanntester Fernwanderweg. Der ganze Weg ist rund 460 Kilometer lang, der bekannteste und beliebteste Abschnitt zwischen Abisko und Nikkaluokta "nur" 105 Kilometer. Würde man für den ganzen Weg also einen Monat benötigen, lässt sich diese Etappe bereits in einer Woche erwandern.
Übernachten kannst du in einer der 16 Schutzhütten oder in deinem Zelt. Du solltest wissen, dass es nicht erlaubt ist, Hunde in Schutzhütten mitzunehmen. Orientiert man sich an den Hütten, so kann man die Etappenlänge zwischen 10 und 20 Kilometern am Tag einteilen. Damit ist der Kungsleden vergleichsweise einfach und mit etwas Kondition für fast jeden gut machbar. Die Herausforderung liegt allerdings weniger auf der Strecke, sondern den Gegebenheiten. Das Wetter schlägt schnell um und kann enorm rau sein. Wind, Regen oder gar Hitze und Sonne, ohne Chance, sich im Schatten zu schützen kann den Körper auszehren. Bei Regen wird der Boden matschig und schwer begehbar. Und dann wären da noch die Mücken und Bremsen, die Wanderer buchstäblich zum Fressen gern haben.
Wir haben uns übrigens dagegen entschieden, den ganzen Kungsleden, bzw. die 106 Kilometer zu wandern, was vor allem daran lag, dass wir kaum noch Zeit übrig gehabt hätten, um die Lofoten zu erkunden. Den Nationalpark haben wir natürlich trotzdem besucht, dabei sind wir auch einen Abschnitt des Kungsleden gewandert.
Abisko Nationalpark mit Hund besuchen
Du darfst deinen Hund natürlich in den Abisko Nationalpark mitnehmen. Allerdings musst du ihn angeleint halten und sollst dich zudem nur auf markierten Wegen aufhalten.
Leider sind Hunde weder in den Schutzhütten erlaubt, noch kannst du mit ihn mit auf die Seilbahn auf den höchsten Berg des Parks, dem Nuolja, nehmen.
Tageswanderungen durch den Abisko Nationalpark
Da waren wir nun, im berühmten Nationalpark und voller Motivation, zumindest ein kleines Bisschen Kungsleden-Feeling zu erhaschen. Wir parkten am Besucherzentrum und folgten den auffälligen Schildern. Durch einen kleinen Holztunnel geht es schließlich auf den Wanderweg. Wir folgten einfach dem Kungsleden, der immer einem Wildwasserfluss folgt. Im ersten Abschnitt führt der Weg durch einen Birkenwald. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, auf Steinplateaus zu klettern und dramatische Sicht auf das blaue Wildwasser zu erhaschen. Auf der gegenüberliegenden Seite türmen sich die Berge auf. Wirklich schön. Nicht so schön war die Mückensituation. Wir waren mit Mückenschutz eingesprüht, doch es half quasi gar nicht. Vor allem die Bremsen hatten es auf uns abgesehen und sogar durch meine dicke Wanderleggings hindurchgestochen. Ganz schön schmerzhaft. Ich gebe zu, dass die Wanderung unter den Umständen nicht ganz so viel Spaß gemacht hat und das, obwohl wir uns mit der Mückensituation in Nordschweden ganz gut arrangiert hatten. (Gehört nun mal dazu, wenn man im Sommer nach Nordschweden reist.)
Das Gute ist allerdings, dass man einfach so lange läuft, wie man mag und schließlich umkehrt. Hätten wir länger durchgehalten, hätten wir übrigens noch einen Wasserfall, den Kårsafallen bewundern dürfen. Wir sind stattdessen ab dem Besucherzentrum noch den kurzen Rundweg zum Abisko Canyon gelaufen. Der gut befestigte Weg führt buchstäblich über die tiefe Schlucht. Man sollte sich die kurze Wanderung auf keinen Fall entgehen lassen.
Fazit zum Abisko Nationalpark
Auf einem Schweden-Norwegen Roadtrip gehört der Abisko Nationalpark einfach dazu. Etwas schade fanden wir, dass es nur wenige sinnvolle Rundwanderungen gibt und der Park seine volle Schönheit vor allem dann zeigt, wenn man sehr weit hineinwandert. Aber vielleicht motiviert das ja, eines Tages doch noch den ganzen Kungsleden zu wandern. Rund um Abisko solltest du dich zudem auf viele Tagesbesucher einstellen, wie wir es auch waren. Und ziehe unbedingt lange Kleidung an, um dich vor den Mücken und Bremsen zu schützen. Die sind übrigens bei Sonne und windstillem Wetter am aktivsten. Genau so einen Tag hatten wir.
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