Der Eibsee und die Zugspitze: Wanderungen und Tipps

26.05.2022

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Ich gebe es zu: Als ich das erste Mal Bilder vom Eibsee sah, stand für mich fest, dass ich unbedingt dorthin muss. Doch umso mehr ich plante und recherchierte, desto mehr Zweifel kamen. Ist der Ort vielleicht schon so überlaufen, dass man dort niemals die Ruhe und Erholung findet, die man sich erhofft? Trotz meiner Zweifel buchte ich letztendlich ein Hotel in Garmisch-Partenkirchen. Zur Not würden wir einfach in den frühen Morgenstunden den See besuchen, denn bisher war meine Erfahrung immer die, dass man mit guter Planung den Massen entgehen kann.

Garmisch-Partenkirchen und das AlpspiX

Wir fuhren also Richtung Süden, um eine knappe Woche in Bayern zu verbringen. Neben einer Wanderung am Eibsee, planten wir auch, auf der Alpspitze und durch die Höllentalklamm zu wandern und München einen Besuch abzustatten. Mit der Zugspitze ging es uns ähnlich, wie mit dem Eibsee. Auch hier waren wir unsicher, ob sie nicht schon längst von den Touristen gefressen wurde. Ein Freund riet uns doch, die erste Gondel des Tages zu nehmen und uns dieses Highlight nicht entgehen zu lassen. Er sollte recht behalten.

Da ja bekanntlich Vorfreude die schönste Freude ist, entschieden wir uns, den ersten Tag auf der Alpspitze zu verbringen. Wir nahmen die Gondel und sicherten uns das Kombiticket, das gleichzeitig für die Zugspitze gültig ist. Oben angekommen ließen wir uns nicht nehmen, auf das AlpspiX, eine freischwebende Aussichtsplattform zu klettern, erst dann begannen wir die erste Wanderung. Die Wege waren eher einfach, dafür sind die Ausblicke wunderschön. Besonders gefallen hat uns die kleine Schlucht, durch die man hindurchläuft. Später tranken wir noch ein Weizen in der Berghütte, ehe es mit der Gondel zurück ins Tal ging.

Eigentlich wollten wir am Abend nur noch entspannt durch den Ort schlendern, doch irgendwie war die Nähe zum Eibsee zu präsent, um nicht doch noch ins Auto zu steigen und den See anzusteuern. Zumal wir aufgrund des perfekten Wetters auf einen spektakulären Sonnenuntergang hoffen konnten. Die erste Ernüchterung kam jedoch, als wir die Großparkplätze sahen. Reisebus drängte sich an Reisebus und von Idylle war weit und breit keine Spur. Immerhin fanden wir noch einen freien Parkplatz, sodass wir nichtsdestotrotz den Rundwanderweg ansteuerten.

Wanderung am Eibsee ohne Touristen?

Auf den ersten Metern war es wie erwartet voll. Dennoch ist der Ausblick auf den See zu schön, um wahr zu sein. Wir liefen über eine kleine Brücke, die ein besonders beliebtes Fotomotiv ist, an die sich ein dichter Wald anschließt. Wir folgten weiter dem Rundwanderweg und dauerte kaum fünf Minuten, bis es deutlich ruhiger um uns herum wurde. Wir entdecken immer wieder neue kleine Buchten und konnten schließlich auch nicht widerstehen, das eine oder andere Bild zu machen. Und irgendwann war da nur noch Magie. Ich weiß, das hört sich kitschig an. Doch wie sich die Zugspitze im türkisgrünen Wasser spiegelt ist einfach unbeschreiblich schön. Zudem ging die Sonne langsam unter und ließ die weißen Gipfel rosa-gold glühen. Wir schlenderten noch eine ganze Zeit lang um den See und trafen dabei nur noch eine Handvoll Fotografen und einzelne Wanderer. Damit hatten wir nach dem Spektakel am Parkplatz wirklich nicht gerechnet. Mehr als zufrieden fuhren wir am späten Abend zurück zum Hotel.

Tipps für den Eibsee:

  • Früh oder spät anreisen, dann ist es noch ruhig.
  • Vom Parkplatz aus den rechten Wanderweg nehmen (gegen den Uhrzeiger), du erreichst so schnell die schönsten Spots
  • Den versteckten Wasserfall suchen
  • Picknicksachen mitnehmen, es gibt überall tolle versteckte Plätze am Ufer
  • Baden gehen oder mit dem Kanu oder SUP fahren

Mit der Zugspitzbahn auf die Zugspitze: Lohnt es sich?

Obwohl der Ausflug zum Eibsee am Nachmittag mehr als geglückt ist, wollten wir am nächsten Tag nichts riskieren. Wir stellen also einen frühen Wecker und quälten uns noch vor Sonnenaufgang aus dem Bett. Unser Plan: Mit der ersten Gondel auf die Zugspitze. Auch diesmal waren wir überrascht, als wir an den Großparkplätzen ankamen, die sich Zugspitze und Eibsee teilen. Nur diesmal, weil wir fast alleine waren. So fuhren wir in einer halb leeren Gondel hinauf und konnten die Fahrt ganz entspannt genießen. Mit der ersten Gruppe die Plattform zu betreten, ist wirklich atemberaubend. Der Blick in die Schneeweißen Gipfel, die Ruhe, die Kälte. Es ist wirklich schwer, sich sattzusehen. Es gibt übrigens noch eine kleine Gondelbahn, die dich auf den Gletscher bringt. Hier gibt es neben einer "Skihütte" kleinere Rodelpisten und die höchste Kapelle Deutschlands. Eine knappe Stunde verbrachten wir auf dem Gletscher, tranken Kaffee und genossen die Aussicht, ehe es merklich voller wurde. Und so wurde es für uns schließlich Zeit, den Ausflug auf die Zugspitze zu beenden. Unser Fazit: Früh am Morgen ist es wirklich traumhaft schön, vor allem wenn man in seinem Leben noch nicht allzu viele Urlaube in den Bergen gemacht hat.

Wandern in der Höllentalklamm

Da der Tag früh begonnen hat, entschließen wir uns, noch zur Höllentalklamm zu wandern. Der Wanderparkplatz ist nur wenige Kilometer von der Zugspitze entfernt. Auf dem Weg hat man immer wieder eine tolle Aussicht auf die weißen Berggipfel. Es geht zwar immer wieder steil hinauf, generell ist die Wanderung aber eher als einfach einzustufen. Bereits der Eingang der Klamm ist spektakulär. Man schaut tief ins Tal und hört das Wasser rauschen. Die Klamm selbst ist schmal und von vielen Tunneln durchzogen. Auffällig ist auch die hellblaue Farbe des Wassers. Übrigens: Den Weg durch die Höllentalklamm kann man gut mit größeren Rundwanderungen verbinden. Wir drehten am Ende der Klamm um und liefen über den gleichen Weg zurück.

Weitere Ausflugtipp in der Nähe vom Eibsee

  • Die Partnachklamm
  • München
  • Schloss Neuschwanstein
  • Olympia-Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen
  • Der Riesserseee