Hund im Sommer abkühlen: So geht es richtig

21.06.2023

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Es ist wieder soweit: der Sommer ist da und damit auch die hohen Temperaturen und die Frage: wie kann ich meinen Hund am besten abkühlen? In diesem Beitrag erkläre ich dir, welche Möglichkeiten es gibt, was du bei einem Hitzschlag tun solltest und welche Fehler vermieden werden sollten, damit ihr den Sommer gemeinsam in vollen Zügen genießen könnt.


Wie merkt man, dass es dem Hund zu warm ist? Symptome und Merkmale

Natürlich hat jeder Hund seine Wohlfühltemperatur, doch hättest du gedacht, dass sich die meisten Hunde bei einer Temperatur zwischen 14 und 20 Grad am wohlsten fühlen? Damit ist schnell klar, dass es den meisten Hunden im Sommer viel zu heiß ist. Besonders Hunde mit viel Unterfell leiden besonders unter hohen Temperaturen. Und dabei hat ein Hund nur wenige Möglichkeiten, seine Temperatur zu regeln. So können sie überschüssige Körperwärme nur über das Hecheln abgeben. Sie atmen dabei durch die Nase ein und durch den Mund aus. Dabei verdunstet Feuchtigkeit wie Speichel und Körpersekrete und transportiert Körperwärme nach draußen. Schweißdrüsen, wie wir Menschen, haben Hunde dagegen nur an den Pfoten. Hechelt ein Hund also stark (insbesondere ohne körperliche Aktivität) kannst du davon ausgehen, dass es deinem Hund zu warm ist. Ebenso versuchen Hunde, denen es zu warm ist, sich einen kühlen Platz zu suchen. In der Wohnung können das Fliesen sein, draußen ein Busch oder ein schattiger Platz. Viele Hunderassen gehen zudem gerne ins Wasser, um sich abzukühlen. Häufig graben Hunde sich zudem eine kühle Grube in den Boden und legen sich hinein. Körperliche Aktivität wird vermieden. Zudem ist es nicht ungewöhnlich, wenn dein Hund im Sommer weniger fressen möchte.

Hund zu warm: Symptome auf einen Blick

  • Starkes Hecheln
  • Suche nach Schatten oder einem kühlen Ort
  • Ruhe und Vermeidung von Aktivität
  • Appetitlosigkeit

Was tun, wenn es dem Hund zu heiß ist?

In diesem Abschnitt erkläre ich dir alle Möglichkeiten, die du hast, um deinen Hund abzukühlen und gebe dir wichtige Tipps, wie du Gefahren vermeidest. Übrigens: Notfallmaßnahmen, die du bei einem Hitzschlag ergreifen solltest, findest du weiter unten in diesem Beitrag.

Hund zu warm: Allgemeine Regeln

  • Gehe nur früh morgens und spät abends Gassi. Suche dafür am besten einen Wald auf und vermeide direkte Sonne.
  • Prüfe immer den Boden. Kannst du deine Hand nicht länger als 20 Sekunden auf dem Boden lassen, ist dieser zu heiß für Hundepfoten. Das gleiche gilt für Sand im Urlaub am Strand.
  • Nimm Wasser mit, damit dein Hund regelmäßig was trinken kann.
  • Biete auch zuhause immer ausreichend frisches Wasser an.
  • Gib deinem Hund Ruhe und vermeide unnötige Aktivität.
  • Verkleinere die Futterrationen.
  • Bei manchen Rassen ist ein Sommerhaarschnitt sinnvoll.
  • Stell ein Planschbecken auf oder geh zu einem See, damit dein Hund sich abkühlen kann.
  • Lass deinen Hund nie allein im Auto! Es kann schon bei vermeintlich milden Temperaturen schnell viel zu heiß im Wagen werden. Es droht ein Hitzschlag.
  • Ruf die Polizei, solltest du einen Hund in einem Auto bemerken (insbesondere, wenn dieser bereits Anzeichen eines Hitzschlags hat).

Hund mit Wasser abkühlen – so geht es richtig

Natürlich ist es naheliegend, den Hund im Sommer mit Wasser abzukühlen. Doch dabei ist Vorsicht geboten.

Lass deinen Hund nicht ins Wasser springen: er könnte einen Schock erleiden. Besser er läuft langsam hinein und bekommt die Möglichkeit, sich an die Temperatur zu gewöhnen.

Spritz deinen Hund nicht einfach von oben mit dem Gartenschlauch ab. Die meisten Hunde mögen das nicht. Zeig ihm das Wasser vorsichtig und fange mit den Pfoten an. Wenn sich dein Hund nicht entzieht, sondern die Abkühlung genießt, darfst du weitermachen.

Biete ein Planschbecken an, so kann dein Hund selbst entscheiden, wann und wie oft er sich abkühlen möchte.

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Hund abkühlen: Nasses Handtuch eine gute Idee?

Wenn du deinen Hund mit einem nassen Handtuch abkühlen möchtest, solltest dabei folgendes beachten: Decke ihn nicht vollständig mit dem Handtuch ab, sondern lege es über seinen Bauch, Hals und Schulterbereich. So vermeidest du, dass sich das Handtuch aufheizt und es deinem Hund im schlimmsten Fall darunter noch wärmer wird. Prüfe regelmäßig, ob es unter dem Handtuch warm ist (alle paar Minuten).

Ebenso kann sich dein Hund unter einem nassen Handtuch sogar verkühlen. Wichtig ist immer, dass dein Hund sich einer Abkühlung selbstständig wieder entziehen kann. Daher sind auch nasse T-Shirts nicht gut geeignet, um deinen Hund abzukühlen.

Spezielle Kühlhalsbänder können dagegen helfen, deinen Hund vor Überhitzung zu schützen. Kühlwesten, wie es sie ebenfalls gibt, sollten nur mit Vorsicht verwendet werden, da du mit ihnen schnell einen gegenteiligen Effekt erzielen kannst und dein Hund sich erkälten könnte. Schließlich kann sich dein Hund nicht selbstständig entziehen, sollte es ihm zu kalt werden.

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Hund in der Wohnung abkühlen

Insbesondere Dachgeschosswohnungen werden im Sommer enorm heiß. Natürlich ist es hier auch besonders schwierig, den Hund abzukühlen. Idealerweise hast du im Haus Fliesen. Gebe dem Hund die Möglichkeit, diese als Ruheplatz zu nutzen. Alternativ kannst du mit einer Kühlmatte deinem Hund einen kühlen Platz im Haus schaffen.

Zudem kannst du deinen Hund in der Wohnung abkühlen, in dem du ihm gesunde und gefrorene Snacks anbietest. Gut geeignet ist eine Schleckmatte mit Hüttenkäse, püriertem Gemüse oder Nassfutter, die du für eine Stunde im Gefrierfach hattest. Ebenso kannst du einen Kong befüllen und diesen ebenso für eine Stunde ins Gefrierfach tun.

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Sommerfrisur Hund: Hund im Sommer scheren?

Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob du deinem Hund im Sommer eine Sommerfrisur verpassen solltest. Zunächst einmal, solltest du wissen, welche Funktionen das Fell deines Hundes überhaupt hat.

So dient es als Thermoregulator und Schutz für deinen Hund und kann die Körpertemperatur regeln – und das im Sommer als auch im Winter. Im Winter wärmt es durch die kuschelige Unterwolle (zumindest bei den meisten Rassen) während es im Sommer die Wärmestrahlen und damit die Hitze abhält. Hierfür ist das Deckhaar, also die obere Fellschicht verantwortlich. Damit kann es passieren, dass eine Schur den natürlichen Prozess gehörig durcheinander bringt. Ein Sommerhaarschnitt für den Hund ist also in der Regel keine gute Idee. Es ist sogar nachgewiesen, dass Hunden, denen das Deckhaar getrimmt wurde, noch wärmer ist, als mit dem Fell.

Welche Hunde sollte man scheren?

Generell muss also nicht jeder Hund im Sommer geschoren werden, bei einigen macht es allerdings durchaus Sinn. Ausnahmen bilden Hunde mit gelocktem Fell wie Pudel, Schnauzer und rauhaarige Terrier. Denn diese verlieren ihr Fell nicht selbstständig. Hier empfiehlt es sich also, regelmäßig einen Hundesalon zu besuchen.

Tipp: Hund bürsten statt Scheren

Du kannst deinem Hund auch ohne einen neuen Haarschnitt etwas gutes tun: Bürste ihn regelmäßig. So kämmst du überflüssige Wolle heraus, zudem kommt Luft an die Haut und sorgt für Abkühlung.

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Was verursacht einen Hitzschlag beim Hund?

Ein Hitzschlag passiert, wenn der Hund seine Körpertemperatur nicht mehr selbst regulieren kann, weil er über einen zu langen Zeitraum Hitze und Sonne ausgesetzt ist. Besonders gefährlich ist es, wenn…

… dein Hund im Auto warten muss.

… ihr in der Mittagshitze ohne Schatten spazieren geht.

… der Hund lange Zeit der direkten Sonne ausgesetzt ist.

… dein Hund sich bei Hitze körperlich übernimmt.

Woran erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?

Ein Hitzschlag ist für einen Hund lebensgefährlich. Wichtig ist es daher, bereits erste, kleine Symptome ernstzunehmen.

Erkennen kannst du einen Hitzschlag beim Hund anhand folgender Symptome:

  • Weites, insbesondere seitliches Heraushängen der Zunge
  • flache und beschleunigte Atmung
  • einer rot gefärbte Zunge und rote Schleimhäute
  • Unruhe
  • Herzrasen
  • Apathie
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Fieber/einer Körpertemperatur von über 40 Grad

Was tun bei Hitzschlag Hund?

Ist dein Hund zu lange der Sonne und Hitze ausgesetzt, droht ein Hitzschlag. Zeigt dein Hund bereits Symptome, wie Abgeschlagenheit, starkes Hecheln oder Müdigkeit, solltest du sofort versuchen, einen Schattenplatz oder kühlen Ort zu finden. Besonders hilfreich ist ein kühler Untergrund. Gib deinem Hund Wasser zu trinken und Zeit, zu Kräften zu kommen. Wichtig: Kalte Umschläge am Hals, den Pfoten und Bauch können helfen, decke ihn aber niemals komplett mir einem nassen Handtuch ab, darunter kann Stauhitze entstehen. Ebenso ist es nicht immer sinnvoll, ihn mit Wasser zu übergießen (Kälteschock Gefahr). Insbesondere, wenn dein Hund sich in der Sonne befindet, kann es zudem passieren, dass sich das Wasser, das sich im Fell sammelt, blitzschnell aufheizt. Dies macht die Situation für deinen Hund noch schlimmer.

Maßnahmen bei Hitzschlag Hund auf einen Blick

  • In den Schatten bringen
  • Für kühlen Untergrund sorgen
  • Wasser anbieten (lauwarm, nicht kalt)
  • Bauch, Hals und Pfoten abkühlen (z. B. mit nassem Handtuch)
  • Nicht mit einem nassen Handtuch bedecken oder mit Wasser übergießen
  • Zum Tierarzt fahren

Hund im Auto: Darf ich eine Scheibe einschlagen?

Du weißt mit Sicherheit, wie gefährlich es für einen Hund ist, beim warmen Wetter im Auto bleiben zu müssen. Daher liegt natürlich auch diese Frage nahe: darf man einen fremden Hund aus einem Auto befreien? Ganz klare Antwort – Ja, das darf man, denn so sagt § 34 StGB, dass Gefahren für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder anderes Rechtsgut mit angemessen Mitteln abzuwehren ist – und darunter fallen auch Hunde. Dennoch solltest du nie überstürzt handeln. Am besten gehst du immer mit folgenden Schritten vor:

Fremden Hund aus Auto befreien: so geht's richtig

  1. Mach dir ein Bild vom Zustand des Hundes. Ist der Hund noch nicht in einem kritischen Zustand, machst du mit Punkt zwei Weiter, sonst mit Punkt drei.
  2. Schau dich in der Umgebung um, ob der Halter noch da ist. Frag zum Beispiel im Supermarkt nach, solltest du dich auf einem Supermarktparkplatz befinden. Sei dabei konkret: Ich suche den Halter folgenden Fahrzeugs: Farbe, Marke, Kennzeichen, Hund nennen.
  3. Verständige die Polizei. Setze sie in Kenntnis, dass du den Hund befreien musst. Ggf. können sie rechtzeitig vor Ort sein und die Befreiung unterstützen.
  4. Filme die Situation, um dich und deine Absichten im Nachhinein begründen zu können und suche dir, wenn möglich, einen Zeugen.
  5. Prüfe, ob der Wagen verriegelt ist und ob er sich öffnen lässt, ohne eine Scheibe einzuschlagen.
  6. Wenn dies nicht klappt, suchst du dir die Scheibe raus, die am weitesten vom Hund entfernt ist, um den Hund nicht in Gefahr zu bringen.
  7. Schlage die Scheibe ein.
  8. Hole den Hund heraus und führe Erste-Hilfe-Maßnahmen durch (siehe oben).

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