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Eigentlich war Lucca nur als Zwischenstopp auf unserer Reise in die südliche Toskana eingeplant. Und ich hatte bereits oft gehört, dass diese Stadt noch als Geheimtipp für die Toskana durchgeht. Nicht geahnt hatten wir allerdings, dass uns die kleine Stadt in der nördlichen Toskana derart umhauen würde. Ebenso wenig hätten wir gedacht, dass sie ein absolutes Hundeparadies ist.

Wo liegt Lucca?

Lucca liegt in der nördlichen Toskana, nicht weit von dem weitaus bekannterem Pisa entfernt. Allein schon die Lage beeindruckt, ist die Stadt von Bergen umringt. So liegt sie gleich unterhalb der Alpenausläufer. Und auch die Küste ist nicht weit entfernt. Zur Cinque Terre beispielsweise, fährt man kaum eine Stunde. Noch schneller ist man in La Spezia. Lucca erreichst du problemlos mit dem Zug, dem Auto oder dem Flugzeug (über Flughafen Pisa). Auch als Ausgangspunkt für eine Rundreise durch die Toskana ist Lucca damit perfekt geeignet.

Wie viel Zeit benötige ich für Lucca?

Umrundest du das historische Zentrum von Lucca einmal komplett, benötigst du dafür rund eine Stunde. Damit sollte klar sein, dass das Stadtzentrum schnell erkundet und die Stadt perfekt für einen Tagesausflug ist. Jetzt aber das große Aber. Lucca ist eine Stadt voller Leben und mit einer tollen Gastronomieszene. Es lohnt sich daher wirklich, länger als für eine Nacht hierzubleiben. Ebenso, wenn du dir viel Zeit für die einzelnen Sehenswürdigkeiten nehmen möchtest und sie auch in unterschiedlichen Lichtstimmungen bestaunen willst. Und da es auch rund um Lucca viel zu sehen gibt, kannst du die Stadt auch gut als Ausgangspunkt für weitere Ausflüge nutzen.

Das Feeling von Lucca

Ich hatte bereits erwähnt, dass wir schon viel Gutes über Lucca gehört haben und die Stadt deshalb als Zwischenstopp in den Süden gewählt haben. Doch war das Feeling in der Stadt tatsächlich noch besser als erwartet. Erwartet hatten wir eine eindrucksvolle Architektur, viele italienische Restaurants und das klassische, toskanische Stadtbild. All diese Erwartungen erfüllt Lucca. Überrascht hat uns aber, wie jung und lebendig diese Stadt ist. Anwohner sind hier mindestens so präsent wie Touristen, so dass man sich mehr wie in einer echten Stadt fühlt und nicht so, als wäre man in einer Kulisse für Tagestouristen. Zudem ist die Stadt, die größtenteils hinter einer Stadtmauer verborgen liegt, wahnsinnig gut durchdacht und angenehm zu erkunden. Es gibt viele Grünflächen, gute Parkmöglichkeiten und sogar ein ungewöhnlich gutes Netz an Fahrradwegen. Generell habe ich nie so viele Fahrradfahrer in Italien gesehen, wie in Lucca.

Hundefreundliches Lucca

Vielleicht war dies die größte Überraschung in Lucca. Hier liebt man Hunde. Und dies bedeutet nicht nur, dass Hunde in sämtlichen Restaurants erwünscht sind und selbstverständlich auch einen Trinknapf bereitgestellt bekommen. Es heißt, dass auch die Locals am liebsten in vierbeiniger Begleitung unterwegs sind und sie zudem herrliche Auslaufflächen vorfinden, insbesondere entlang der Stadtmauer. Zum einen ist rundeherum eine große Wiese zu finden, die perfekt zum toben und spielen geeignet ist. Zum anderen findet sich auf der Stadtmauer ein gut ausgebauter Spazierweg mit vielen schattenspendenden Bäumen. Übrigens: Lucca liegt nicht weit vom Meer entfernt. Alle hundefreundlichen Strände von Lucca habe ich dir unten im Beitrag aufgelistet.

Sehenswürdigkeiten von Lucca

Bei unserem Besuch haben wir uns einfach treiben lassen, denn in dem kleinen Zentrum ist es kaum möglich, eine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Und zu bestaunen gibt es viel. Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Lucca stelle ich dir nun vor.

Die Piazza dell'Anfiteatro

Ich fange einfach mal mit meinem persönlichen Highlight an: Der Piazza dell'Anfiteatro. Der ovale Platz, der seinen Namen seinem ursprünglichen Zweck verdankt – er war einmal ein Amphitheater – ist heute von Restaurants gesäumt. Ich kann dir sagen, die Atmosphäre hier ist einfach ganz besonders. Natürlich haben wir damit gerechnet, dass die Restaurants in dieser zentralen Lage durchaus zu den Touristenfallen zählen könnten, bei unserem Besuch war es aber ganz und gar nicht so. Wir guckten uns eines der Restaurants aus, das genau die Pasta auf der Karte hatte, die wir schon immer mal probieren wollten und setzen uns in die erste Reihe. Und was soll ich sagen – nicht nur dass das Essen fantastisch war, der ganze Abend war einfach wunderbar. Die Sonne versinkt hinter den bunten Fassaden, während die Lichter der Stadt angehen. Kinder und Hunde toben über den Platz und lassen diesen noch lebendiger wirken. Und an manchen Abenden soll es einen Opernsänger geben, der sein Talent zur Schau stellt. Kurz: wer das volle Italienfeeling sucht, der ist hier richtig. Aber klar ist auch, hier finden sich am Abend vor allem die Touristen ein. Süße kleine Restaurants finden sich aber auch in den vielen schmalen Gassen Luccas. Wer länger bleibt, probiert am besten beides aus.

La Mura – Stadtmauer von Lucca

Die Stadtmauer war für uns eine kleine Überraschung. Klar, hatten wir von dieser gehört und wussten, dass sie die ganze Stadt umfasst und man auf ihr auch einen ausgedehnten Spaziergang machen kann. Doch wie schön das ganze Areal ist, hatten wir nicht geahnt. Der Weg auf der Mauer ist vier Meter breit und so schön begrünt, dass er glatt als Park durchgehen könnte. Bei einer Umrundung legst du vier Kilometer zurück, du kannst hier oben übrigens auch Fahrrad fahren (es gibt die Möglichkeit, Fahrräder zu leihen).

Vor der Stadtmauer außerhalb der Stadt sind grüne Wiesen, die vor allem von den Hundebesitzern als Auslaufflächen genutzt werden. Ursprünglich diente die Stadtmauer übrigens zur Verteidigung gegen das immer mächtiger werdende Florenz. Daher findest du auch zahlreiche Kanonenlöcher und Bastione vor.

Der Torre Guinigi

Er zählt zu den absoluten Wahrzeichen der Stadt: der 45 Meter hohe Guinigiturm. Besonders markant ist er dank der Jahrhunderte alten Eichen, die hoch oben gewachsen sind. Du kannst den Turm toll von den Seitengassen aus bewundern. Oder du kletterst einfach hoch und genießt eine der besten Aussichten auf die Stadt und die umliegenden Berge. Besonders schön zur Abendstimmung. Kleiner Tipp: wenn du den Guinigiturm aus der Vogelperspektive bewundern möchtest, dann kannst du auch auf den Uhrenturm steigen, den ich dir jetzt vorstelle.

Der Torre dell'Orologio – der Uhrenturm

Der Uhrenturm ist mit seinen 54 Metern sogar noch höher als der Guinigiturm und damit der höchste der Stadt. Woher der Turm seinen Namen hat, versteht sich von selbst. Bereits im 14 Jahrhundert hatte der Turm eine Uhr, diese wurde aber leider inzwischen ersetzt. Dennoch ist der Torre dell'Orologio sehenswert und ein ebenso guter Aussichtspunkt, wie der Guinigiturm.

Die Via Fillungo – die historische Einkaufsgasse Luccas

Die Via Fillungo, also die historische Einkaufsgasse von Lucca, schlängelt sich einmal durch die schöne Altstadt, gesäumt von mittelalterlichen Häusern. In schönerer Kulisse kann man wohl nicht einkaufen. Durch sie ist Lucca lebendig, wird sich auch von den Anwohnern gerne genutzt.

Piazza Napoleone

Diesen Platz kann man fast schon als neu bezeichnen, wurde er im 19 Jahrhundert von Napoleons Schwester neu gestaltet. Sie hat übrigens die Stadt regiert, während Napoleon König von Italien war. Highlight des Platzes ist der Fürstenpalast Palazzo Ducale, ebenso ein Hingucker ist aber auch das historische Karussell. Entlang des Platzes gibt es schattenspendende Bäume sowie zahlreiche Restaurants. Auch bei den Einheimischen ist der Platz beliebter Treffpunkt und perfekter Ort für eine Verschnaufpause.

Die Kathedrale von Lucca

Erinnert dich die Kathedrale von Lucca auch so an Pisas berühmten Dom? Dies ist tatsächlich kein Zufall, sondern war beim Bau beabsichtigt. Du kannst die Kathedrale für drei Euro besichtigen oder den Turm für weitere drei Euro besteigen.

Die Chiese San Michele

Mit ihrer strahlend weißen Marmorfassade ist die Kirche ein echter Hingucker. Sie liegt am belebten Piazza San Michele und ist kostenlos zu besichtigen.

Hoteltipps für Lucca: Hundefreundliche Unterkünfte

B& B Villa Anna

Wir haben im Hotel Villa Anna übernachtet und waren sehr zufrieden. Du findest das kleine, charmante Hotel direkt an der Stadtmauer an der Ostseite. In nur wenigen Minuten bist du im Zentrum und am Piazza dell'Anfiteatro. Wir waren mit unserer Hündin hier und sie war genauso willkommen wie wir. Auch in den Frühstücksraum durfte sie hinein. Da das Hotel an der Stadtmauer liegt, gibt es auch ausreichend Grünflächen. Geparkt haben wir auf dem hoteleigenen Hof.

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