Normandie mit Hund: Urlaub an der Alabasterküste von Frankreich

13.05.2022

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Weiße Klippen, raues Wetter, hübsche Dörfer. Die Normandie ist auch im Winter das perfekte Reiseziel, wenn man gerne Zeit draußen verbringt und sich dabei von einem kleinem Sturm nicht die Laune verderben lässt. Eine Woche haben wir über den Jahreswechsel hier verbracht und ich kann sagen: Urlaub mit Hund in der Normandie ist eine großartige Idee. Bitte nachmachen!

Inhalt

  1. Planung für eine Woche Normandie
  2. Fécamp: Der raue Fischerort an der Alabasterküste
  3. Étretat - die spektakulärsten Klippen der Normandie
  4. Rouen - ist das die schönste Stadt der Normandie?
  5. Die Küstendörfer Yport und Veules-les-Roses
  6. Fernwandern auf dem GR21
  7. Normandie mit Hund: Wissenswertes
  8. Hundestrände in der Normandie
  9. Silvester mit Hund in der Normandie
  10. Noch mehr Sehenswertes in der Normandie

So planst du deinen Urlaub mit Hund in der Normandie

Für unsere Zeit in der Normandie haben wir uns vor allem drei Dinge gewünscht: Spektakuläre Wanderungen an den weißen Klippen, gemütliche Stadtbummel in kleinen Dörfern und möglichst wenig Zeit im Auto zu verbringen. Daher haben wir uns im Vorfeld eine Liste an Orten gemacht, die wir unbedingt sehen wollen und auf welche wir auch verzichten würden. Denn die Normandie ist wirklich groß. Von Étretat beispielsweise, fährt man rund drei Stunden bis zum Mont-Saint-Michel - für uns zu weit. Schnell war für uns klar, dass die Alabasterküste rund um Étretat der perfekte Ausgangspunkt für eine Woche Normandie mit Hund ist. Hier sind die Klippen am schönsten, entlang der Küste gibt es unzählige hübsche Orte und ein Wanderweg verbindet sie alle miteinander. Und für etwas Großstadtfeeling liegt Rouen noch genau im Besuchsradius. Auf Airbnb fand ich dann sogar ein wunderschönes, hundefreundliches Tiny Home im (ehemaligen) Fischerort Fécamp. 

Fécamp: Sehenswürdigkeiten im rauen Fischerort an der Alabasterküste

Fécamp ist stark vom Hafen und der Fischerei geprägt. Die Wellen schmettern hier vor die höchsten Klippen der ganzen Normandie, Möwen kreischen, der Wind weht. So zumindest haben wir Fécamp am ersten Tag kennengelernt. Dass Fécamp auch ganz anders kann, merkten wir an unserem zweiten Tag. Hier zeigte sich Fécamp lieblicher, mit einem der spektakulärsten Sonnenuntergänge, den wir je gesehen haben. Der Hafen wirkte im Sonnenlicht direkt viel pittoresker und die bunten Häuschen leuchteten um die Wette. Es lohnt sich übrigens auch, Fécamp Abseits der Hafenpromenade zu erkunden. Den Benediktinerpalast zum Beispiel, die hübsche Innenstadt oder eines der vielen Museen. Und wer die Stadt von oben sehen möchte, sollte zum Kap Fagnet laufen, das sich 95 Meter über die Stadt erhebt. Dort sind u. a. Reste von Bunkern deutscher Radar-Standorte des Atlantikwalls aus dem Zweiten Weltkrieg mit vielen Erklärungen zu sehen. Übrigens: Wer die Normandie von einer authentischen Seite erleben möchte, der ist in Fécamp definitiv richtig.

Tipps für Fécamp

  • Wandere zum Kap Fagnet 95 Meter über der Stadt.
  • Gehe zu den Leuchttürmen am Meer (Achtung, nicht bei Wind zu empfehlen).
  • Mach einen Spaziergang durch den Hafen und entlang der Strandpromenade.
  • Schau dir den Sonnenuntergang an. Einfach wow.
  • Sieh dir den Benediktinerpalast an. Er hat auch ein super hübsches Café.
  • Geh ins Fischereimuseum.
  • Schlendere durch die hübsche Innenstadt. 

Étretat - die spektakulärsten Klippen der Normandie

Rund 20 Minuten von Fécamp entfernt schmiegt sich das wohl bekannteste Örtchen der Normandie ans Meer. Étretat. Untouristisch ist wohl das letzte Wort, das man für Étretat verwenden sollte. Doch man versteht schnell, warum sich so viele Menschen hierher verirren: Nirgends sonst bilden die Klippen so spektakuläre Formationen. Nirgends sonst ist das Fachwerk der Häuser so hübsch. Und da wundert es nicht, dass Étretat schon unzählige Künstler inspiriert hat.
Wir sind direkt am frühen Morgen nach Étretat gefahren. Wir parkten etwas außerhalb des Zentrums an der Bundesstraße. Hier zahlt man fünf Euro für den ganzen Tag. Im Ortszentrum ist das Parken deutlich teurer. Direkt vom Ortszentrum aus gelangt man auf den Wanderweg, der hoch auf die Klippen führt. Die Wanderwege sind gut ausgebaut und man hat sogar die Möglichkeit, auf die ins Meer vorragenden Felsen zu gehen. Immer wieder verschlägt es einen den Atem. Der Wind und die Böhen sind allerdings nicht zu unterschätzen, daher sollte man wirklich nicht zu nah an die senkrecht abfallenden Klippen treten. Am Morgen waren übrigens nur wenige andere Menschen da, von Übertourismus (noch) absolut keine Spur.

Natürlich haben wir uns auch den Ort angeguckt. Uns gefielen die schmalen Gassen und niedlichen Fachwerkhäuser wirklich gut, allerdings kamen auch mehr und mehr Touristen in die Stadt, was den Flair durchaus beeinflusst. Wie auch Étretat und fast alle Dörfer der Region hat auch Étretat eine auslandende Promenade. Wir beschlossen kurzerhand, auf der Promenade zur gegenüberliegenden Klippe zu laufen und hoch bis zur Kirche zu wandern, die über der Stadt thront. Die Sonne hatte sich mittlerweile durch die Wolkendecke gekämpft und das Licht war plötzlich ein ganz anderes. Der Aufstieg hatte sich damit für uns mehr als gelohnt. Wir machten noch ein kleines Picknick, eher der Stadtbesuch für uns endete.

Dies war allerdings nicht das letzte Mal, das wir hier waren. Wir beschlossen, ein weiteres Mal zum Sonnenaufgang herzukommen. Und was sich da für uns bot, können keine Worte, sondern nur Bilder wiedergeben:

Tipps für Étretat

  • Komm am frühen Morgen, du erlebst den Ort noch ohne Menschenmassen
  • Parke auf dem (einigermaßen) günstigen Parkplatz an der Bundesstraße
  • Wandere entlang der Klippen
  • Mach ein Picknick im Gras
  • Schlendere durch die schmalen Gassen 

Rouen - ist das die schönste Stadt der Normandie?

Rouen wird oftmals als eine der schönsten französischen Städte beschrieben. Die Stunde Fahrtzeit nahmen wir deshalb gerne auf uns. Doch zugegebener Maßen war es eher Liebe auf den zweiten Blick.

Das Stadtbild ist von mittelalterlichen Gassen, dicht gedrängten Fachwerkhäusern und der beeindruckenden gotischen Kathedrale geprägt. Uns störte es allerdings, dass die Innenstadt dennoch eine klassische Einkaufsstadt ist. Und leuchtende Reklame und mittelalterliche Architektur passt eben doch nicht so ganz zusammen. Dabei ist Rouen wirklich voller Geschichte. Die französische Nationalheldin Johanna von Orléans wurde im Jahr 1431 am Altmarkt verbrannt, ein Stein erinnert an ihr grausames Schicksal.

Nachdem wir die Innenstadt erkundet haben, waren wir schon so gut wie auf dem Rückweg. Doch irgendwie hatten wir das Gefühl, dass es hier noch mehr zu sehen geben muss. Wir liefen daher noch etwas weiter und waren plötzlich in Vierteln, die uns deutlich besser gefielen. Kleine Cafés reihten sich aneinander, die Gassen wurden schmaler und die Stadt authentischer. Und so langsam kam er auf, der Flair von wir uns von Rouen erhofft haben. Wir waren übrigens immer noch im Stadtzentrum, nur etwas oberhalb der Innenstadt.

Sehenswürdigkeiten in Rouen:

  • Le Gros-Horloge - die große astronomische Uhr in Rouen
  • Die Kathedrale Notre-Dame
  • Die Kirche Saint-Jeanne d'Arc
  • Der Place du Vieux-Marche
  • Der Altmarkt und
  • Das Museum Historial Jeanne D'Arc
  • Die Kais an der Seine mit zahlreichen Restaurants in den ehemaligen Docks

Die Küstendörfer Yport und Veules-les-Roses

Neben Étretat zählen Yport und Veules-les-Roses zu den schönsten Dörfern der Normandie. Nach Yport haben wir einen kurzen Abstecher gemacht. Vielleicht lag es an der Uhrzeit, es war noch recht früh am Morgen, aber richtig gepackt hat uns der Ort nicht. Im Sommer könnte hier aber durchaus eine sehr schöne Atmosphäre herrschen. Veules-les-Roses konnten wir aus Zeitgründen nicht besuchen, Bilder die wir gesehen haben, versprechen allerdings so einiges.

Normandie mit Hund: Fernwandern auf dem GR21

Durch Fécamp hindurch verläuft einer der bekanntesten Fernwanderwege Europas, der GR21. Dieser startet in Le Tréport und führt bis nach Le Havre, dabei passiert er unter anderem auch Étretat. Nicht immer geht es auf den insgesamt 190 Kilometern direkt an den Klippen entlang - aber oft. Wir haben uns daher extra die Passagen herausgepickt, die besonders schöne Aussicht aufs Meer versprochen haben. Das war unter anderem rund um Étretat, aber auch an den kleinen Orten Valleuse de Vaucottes und Les Petite Dalles startet besonders schöne Abschnitte des Wanderwegs. Und ganz anders als in Étretat, ist man hier ganz alleine unterwegs. Es lohnt sich übrigens auch, einen kleinen Abstecher an die Strände zu machen, ehe man die steilen Klippen hinaufklettert. Gesichert ist an den Klippen übrigens nichts. Und durch das hohe Gras lässt sich nicht so leicht erkennen, wann die Klippe abfällt. Also immer viel Abstand halten.

Normandie mit Hund: Erfahrungen

In diesem Teil fasse ich dir zusammen, wie unsere Erfahrungen bezüglich Normandie mit Hund waren. 

Ist die Normandie hundefreundlich?

Wir haben die Normandie als sehr hundefreundlich erlebt. Man merkt einfach, dass Hunde für die Franzosen eine wichtige Rolle spielen. Hättest du gedacht, dass es in Frankreich auch viel mehr Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen gibt, als in Deutschland? Generell ist daher auch nie schwer, ein Restaurant zu finden, in das der Hund mit darf. Eher im Gegenteil, Restaurants, die keine Hunde zulassen, waren in unserer Wahrnehmung die absolute Ausnahme. Wir haben uns dennoch angewöhnt, kurz nachzufragen, ob es okay ist, unseren Hund mit ins Restaurant zu nehmen.

Normandie mit Hund: Strände

In der Normandie gibt es traumhafte Strände, an denen dein Hund toben darf. Du solltest aber auch wissen, dass Hunde nicht ausnahmslos (oder ganzjährig) an allen Stränden in der Normandie erwünscht sind. Die genauen Regeln werden von den Gemeinden festgelegt, wodurch sie auch sehr uneinheitlich sind.

Grundsätzliche Regeln zu Hunden am Strand in der Normandie

  • Hunde dürfen zu allen wilden Stränden der Normandie mit. Dies sind Strände, die nicht bewacht sind oder sich einer Strandpromenade anschließen, wie es in der Normandie oft üblich ist.
  • Hundeverbote sind deutlich kenntlich gemacht. Es ist nahezu unmöglich, sich an einen Strand zu verirren, an dem Hunde nicht erwünscht sind. Gibt es kein Verbotsschild sind Hunde also erlaubt.
  • Manche Gemeinen verhängen anstatt eines generellen Verbots eine Leinenpflicht. Auch darüber wird über Schilder informiert.
  • Manche Strände sind nur in bestimmten Monaten (meist Juli/August) hundefrei, andere von 10-19 Uhr. Hier hast du die Möglichkeit, deinen Strandspaziergang mit Hund morgens und abends zu genießen.

Hundestrände in der Normandie* 

  • Le Tréport und Mers-Les-Bain: Hunde nur an der Promenade erlaubt
  • Ault: Hunde am Strand erlaubt. Strand allerdings nur bei Ebbe zugänglich.
  • Les Petite Dalles und Plage des Grande Dalles: Hunde am Strand erlaubt
  • Valleuse Senneville Sur Fecamp: Hunde am Strand erlaubt. Eine recht steile Treppe führt zum Strand hinab.
  • Fecamp: Kleiner Strandabschnitt an der rechten Seite der Promenade, Hunde sonst nur auf der Promenade erlaubt.
  • Yport: Hunde an bestimmten Abschnitten erlaubt (mit Schildern gekennzeichnet)
  • Plage de Vaucottes: Hunde angeleint am Strand erlaubt.
  • Valleuse d'Etigue (wilder Strand nahe Etretat: Hunde am Strand erlaubt.
  • Etretat: Hunde nur an der Promenade erlaubt, nicht am Strand.
  • Plage d'Antifer/Plage du Tilleul  (wilder Strand nahe Etretat): Hunde angeleint am Strand erlaubt
  • Plage du Fourquet: Hunde am Strand erlaubt
  • Deauville und Dieppe: Hunde am Strand erlaubt - Leinenpflicht
  • Trouville-sur-Mer und Vabourg: Hunde vor 10 Uhr und nach 19 Uhr am Strand erlaubt 

Bitte beachte, dass alle Informationen sorgsam recherchiert und an zahlreichen Stränden vor Ort von mir überprüft worden sind. Dennoch können sich Regelungen ändern.

Silvester mit Hund in der Normandie

Es gibt wahrscheinlich nur wenige Orte, die besser für eine Silvesterreise mit Hund ohne Böllern geeignet sind. Denn in der Normandie ist das Böllern, wie in den meisten Regionen Frankreichs, komplett verboten. Wir hatten damit die entspannteste Silvesternacht mit Hund, die man sich nur vorstellen kann. Kein Feuerwerk,. kein nerviges Geböller auf den Straßen. Sogar ein Nachtspaziergang war problemlos mit Hund möglich. Absolute Empfehlung.

Und sonst so: Sehenswerte Ausflugsziele für einen Urlaub mit Hund in der Normandie

  • Mont-Saint-Michel
  • Der Garten von Monet in Giverny
  • Die Blumenküste mit Deauville, Trouville und Honfleur
  • Die D-Day Landungsstrände und der Soldatenfriedhof Colleville-sur-Mer
  • Bayeux
  • Caen
  • Le Havre
  • Märkte mit Calvados, Cidre und Camembert
  • Normannische Schweiz