Die schönsten Orte im Luberon – Traumurlaub in der Provence
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Lavendelfelder so weit das Auge reicht, dramatische Sonnenuntergänge, romantische Bergdörfer - der Luberon ist ohne jeden Zweifel eine der schönsten Ecken Europas. Und nachdem wir die Region schon im Sommer 2018 für einen Kurztrip besucht haben, wurde es Zeit, zurückzukehren. Dieses Mal im Herbst und mit jeder Menge Zeit, um auch wirklich kein Highlight zu verpassen.
Inhalt:
- Wissenswertes und Tipps
- Unterkünfte
- Beste Reisezeit
- Die schönsten Dörfer im Luberon
- Wandern im Luberon
- Mit Hund in den Luberon
Luberon: Wissenswertes
Der Luberon in der Vaucluse gehört zu den schönsten Landschaften der Provence und wurde nicht umsonst von der UNESCO zu einem Biosphärenreservat erklärt. Denn auch, wenn die meisten Menschen diese Region mit Lavendel und pittoresken, mittelalterlichen Dörfern verbinden, gibt es in der Region südöstlich von Avignon noch viel mehr zu bewundern. Wilde Schluchten und Felsenlandschaften, Berge und duftende Pinienwälder beispielsweise. Übrigens: Namensgeber der Region ist die gleichnamige, 60 Kilometer lange Bergkette. Den höchsten Punkt hat der Luberon mit dem Mourre Nègre auf 1.124 Metern.
Tipps für deine Luberon-Reise
- Beste Reisezeit: Sommer (Lavendelblüte), Herbst (viel ruhiger, immer noch warm)
- Empfohlene Reisedauer: Eine Woche ist ideal, um die Highlights zu sehen ohne hetzen zu müssen. Innerhalb von zwei Tagen kann man einen ersten Eindruck erhalten.
- Restaurants schließen zwischen 14 und 19 Uhr. In dieser Zeit gibt es höchstens Getränke. In Dörfern haben selbst Supermärkte zu.
- Wohnung mit Küche spart einiges an Geld, Auswärtsessen ist vergleichsweise teuer. Bestes Preis/Leistungsverhältnis hat das Frühstück. Mittags gibt es Angebote (Plat du jour).
- Französisch-Grundkenntnisse zulegen: Franzosen sprechen oft kein Englisch. Zudem wird es als höflicher aufgefasst, es zumindest zu versuchen.
- Ein Auto ist empfehlenswert, ausreichend Parkmöglichkeiten sind überall vorhanden. Busse fahren wenig bis selten.
- Nicht nur die bekanntesten Dörfer besichtigen, die etwas unbekannteren sind genauso charmant und ruhiger.
Unterkünfte im Luberon
Bevor ich verrate, welche Orte mich besonders beeindruckt haben, möchte ich dir Tipps für die perfekte Unterkunft geben. Besonders beliebt sind die kleinen Cabanons, also restaurierte, kleine Steinhäuser, die ursprünglich den Bauern dienten und die sich fast überall finden lassen, insbesondere in ruhiger, naturnaher Lage. Manche sind einfach gehalten, andere bieten gehobene Ausstattung und Pool. Unser Cabanon lag direkt in einem Lavendelfeld. Daneben gibt es natürlich auch Bed and Breakfasts, (Luxus-) Hotels und Ferienwohnungen in jeder Preiskategorie.
Beste Reisezeit für den Luberon - Lavendelblüte, Temperaturen, Tourismus
Wir haben den Luberon im Sommer und im Herbst besucht. Im Sommer ist natürlich der Lavendel, der von Mitten Juni bis Ende Juli blüht, DAS Argument für einen Besuch. Und ich muss sagen, die endlosen, lila Felder sind wirklich mehr als sehenswert. Dennoch hat uns der Herbst am Ende mehr überzeugt. Der Sommer ist nicht nur extrem heiß, es sind auch wirklich viele Touristen unterwegs. Im Herbst ist es immer noch warm (20-25 Grad am Tag) und sonnig, doch es geht deutlich entspannter zu. Selbst in den beliebtesten Dörfern ist es zu keiner Zeit überlaufen. Zudem kosten Unterkünfte deutlich weniger. Bestimmt ist auch das Frühjahr eine wunderbare Zeit, den Luberon zu besuchen. Auch hier hast du milde Temperaturen und dennoch jede Menge Sonne. Und wenn es dich nicht stört, dass es häufiger auch mal regnen kann und die Tagestemperaturen selten über 20 Grad klettern, spricht auch nichts gegen eine Winterreise in den Luberon.
Die schönsten Dörfer im Luberon (Provence)
Es wird Zeit, über die Highlights im Luberon zu sprechen und das sind tatsächlich die Bergdörfer. Starten möchte ich mit einem, das den Namen Geheimtipp nun wirklich nicht verdient (zu denen komme ich aber noch, versprochen). Gordes.
Gordes und die Abbaye Notre Dame Senanque
Am besten lässt sich Gordes von der Panormaplattform aus bewundern, die sich gegenüber der Stadt an der D15 befindet. Denn Gordes thront dramatisch auf einem Felsvorsprung. Ein kleiner Geheimtipp ist der Sonnenaufgang. Denn die Sonne geht (von der Plattform aus betrachtet) am Fuße der Stadt auf. Herrlich. Kurz vor der Stadt befinden sich großflächige Parkplätze. Gordes ist zu Fuß überraschend schnell erkundet. Besonders hübsch ist der alte Dorfplatz. Vielleicht erkennst du ihn sogar aus dem Film Ein gutes Jahr, der hier gedreht wurde. Ein kleines Frühstück mit traumhafter Aussicht kannst du übrigens im Le Cercle Republican genießen, welches eine versteckte Terrasse mit Blick über die Landschaft besitzt.
Übrigens: Nur wenige Fahrminuten von Gordes entfernt liegt die Abbaye Notre Dame Senanque. Gerade zur Lavendelblüte sehenswert, wenn auch oft überlaufen.
Bonnieux
Fast genauso ikonisch wie Gordes ist Bonnieux. Allerdings - und das war für uns die größte Überraschung - fühlte sich dieser Ort völlig anders an. Zum einen liegt er in einer deutlich grüneren Landschaft eingebettet. Zum anderen sind die Gassen verschlungener und laden zu längeren Erkundungsspaziergängen ein. Von außen betrachtet, schafft es zwar kaum eine Stadt, Gordes zu übertreffen, den Stadtkern von Bonnieux fand ich jedoch deutlich hübscher und vielfältiger. Meiner Meinung nach zählt ein Besuch zu den Highlights im Luberon.
Saint-Saturnin-lès-Apt
Kommen wir nun zum ersten Geheimtipp. Saint-Saturnin-lès-Apt zählt zu den Bergdörfer, macht also bereits aus der Ferne ganz schön Eindruck. Und auch wenn der Ortskern vergleichsweise klein ist, kann man aufgrund netter Cafés lange verweilen. Wer mag kann auch die Burg besuchen, die über der Stadt thront.
Saignon
Mein zweiter Geheimtipp ist ein Ort, den ich hier am liebsten verschweigen würde. Das malerische Bergdorf Saignon liegt direkt hinter Apt und thront spektakulär auf einem Felsen. Schmale Gasse, ein Dorfplatz, der schöner als jede Filmkulisse ist, nette Cafés und eine entspannte Stimmung machen den Ort aus. Zudem gibt es gleich zwei Aussichtspunkte, von denen sich Saignon selbst, als auch die Umgebung bestaunen lassen. Dadurch, dass Saignon bislang (insbesondere in der Nebensaison) noch oft übersehen wird, wirkt Saignon etwas verschlafener aber auch authentischer, als andere Dörfer des Luberon.
Lourmarin
So wie Bonnieux und Gordes zählt auch Lourmarin zu den schönsten Dörfern der Provence. Dieser Ort liegt relativ flach hinter einer markanten Schlucht und wirkte auf uns auf den ersten Blick weniger pittoresk, als wir es erwartet hatten. Doch schlendert man erst durch die Gassen, zeigt auch Lourmarin schnell sein hübsches Gesicht. Im direkten Vergleich hat uns Bonnieux dennoch etwas besser gefallen. Übrigens: Der Markt, der jeden Freitag stattfindet, soll der schönste im Luberon sein.
Roussillon und seine Ockerfelsen
Vielleicht hast du mal gehört, dass der Luberon für seine Ockerfelsen berühmt ist. Möchtest du Natur, die an Colorado erinnert, mit einem Dorfbesuch verbinden, dann solltest du nach Roussillon fahren. Vor den Toren der Stadt liegt ein sehenswertes Wandergebiet (Achtung, kostenpflichtig), wo du eine Runde durch eine rote Wüsten- und Gesteinslandschaft unternehmen kannst. Danach kannst du den hübschen Ort besuchen, der dir schon aus der Ferne ockerfarben entgegenleuchten wird.
Lacoste, Ménerbes, Ansouis
Der Ort Ansouis ist für sein Schloss bekannt, das als das wohl schönste der Umgebung gilt. Lacoste kannst du bereits aus der Ferne von Bonnieux aus bewundern, liegen sich die Orte direkt gegenüber. Besonders markant ist Lacoste übrigens durch seine Burg. Und dann wäre da noch Ménerbes, das ebenso eine Burg, traumhafte Aussichten auf die Region und herrschaftliche Statdvillen bietet.
Apt
Etwas Städtefeeling verströmt die Kleinstadt Apt, die zentral im Luberon liegt. Hier findest du einen bunten, historischen Ortskern mit zahlreichen Restaurants und Geschäften. Rundherum gibt es auch ein paar größere Supermärkte, Tankstellen oder Baumärkte.
Natur und Wandern im Luberon: Fort Buoux und Colorado Provencial
Für mich ist ein Urlaub erst perfekt, wenn ich neue Umgebungen bei einer Wanderung erkunden kann. Und auch hier kommt man im Luberon auf seine Kosten. Zwei Wanderungen möchte ich dabei hervorheben.
Die erste ist die Wanderung ging zum Fort Buoux (hier gehts zu Komoot), einer Festungsruine auf dem Gebiet der südfranzösischen Gemeinde Buoux zwischen den Orten Bonnieux und Apt. Das Besondere: Fort Buoux nimmt einen von Felsgipfeln umgebenen Molassesockel ein und bietet spektakuläre Aussichten auf die Berge und Schluchten. Eine Landschaft, die ich im Luberon so gar nicht erwartet hätte. Die kürzeste Wanderung ist ein drei Kilometer langer Rundweg, der den Hang hinauf auf den Berggipfel zur Festungsanlage und über eine versteckte Treppe zurück ins Tal führt. Wichtig: Fort Buoux ist kostenpflichtig (4 Euro p.P.), ich kann es dennoch wirklich sehr empfehlen. Zudem gibt es in der Region ein Netzwerk von Wanderwegen, die auch längere Touren ermöglichen.
Die zweite Wanderung haben wir im Colorado Provençal in Rustrel gemacht. Der knapp fünf Kilometer lange Rundweg ist nicht sonderlich anspruchsvoll, doch führt er vorbei an Felsen, durch Wälder und sogar wüstenartige Abschnitte. Auch hier wird übrigens Eintritt verlangt (die Abrechnung erfolgt dabei pro PKW).
Weitere Highlights des Luberon
- Die Orte Simiane-la-Rotonde und Oppede le Vieux
- Die Naturhighlights Gorge du Oppedette, Gorges de Véroncle, Lioux Quartier Maugras und Le Combe de Vaumale
- Die Abbaye Notre Dame Senanque
- Der Markt von Apt
- Das Lavender Museum
Mit Hund in den Luberon
Natürlich war auch unsere Hündin bei dieser Reise dabei. Wir empfanden den Luberon als ideales Reiseziel mit Hund, insbesondere im milden Herbst. Achtet bei einem Besuch im Sommer darauf, immer ausreichend Wasser dabei zu haben. Restaurants und Unterkünfte haben wir durchweg als sehr hundefreundlich wahrgenommen. Bitte beachte, dass in Südfrankreich ein erhöhtes Krankheitsrisiko für Mittelmeerkrankheiten besteht, die von der Sandmücke übertragen werden. Lass dich vom Tierarzt über wirksamen Schutz (Spot-on/Halsband/Wurmkur) beraten.
Achtung Jagd: Was du beim Frankreich-Urlaub mit Hund immer beachten solltest
Von September bis März ist in Frankreich Jagdsaison. Und da sich Jäger und Wanderer (insbesondere mit Hund) nicht selten übern Weg laufen, sollten ein paar Sicherheitshinweise bedacht werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: die Jagd ist wirklich präsent und mehr als real.
- Dämmerung meiden - in dieser Zeit sind Jäger besonders aktiv unterwegs.
- Hunde kennzeichnen, zum Beispiel durch bunte Halstücher oder Warnwesten, damit sie nicht mit Wild verwechselt werden können (so machen es übrigens auch die Jäger).
- Die Wanderwege nicht verlassen, zum Beispiel um Pilze zu suchen.
- Hund nah bei sich halten.
- Auf Schilder mit der Aufschrift "chasse/battue en cours" achten. Heißt übersetzt Jagd/Treibjagd im Gange.
Lies auch: Haut Provence und die Verdonschlucht
Wilde Schluchten, hübsche Dörfer Abseits des Touristenrummels und noch mehr Lavendel. Die Haute Provence ist der richtige Ort für deinen Urlaub, wenn du wilde Natur und ganz viel Ruhe suchst.