Wandern (mit Hund) im Tiveden Nationalpark Schweden
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Ich gebe besser direkt zu, dass ich vor meiner Schwedenreise nur einen Nationalpark Schwedens kannte: Abisko. Dabei findest du in Schweden insgesamt 30 Nationalparks sowie unzählige Naturreservate, die alle einen Besuch wert sind. Besonders umgehauen hat uns der Tiveden Nationalpark. Denn dieser vereint gleich mehrere landschaftliche Eigenheiten Schwedens: wunderschöne Seen mit tiefblauem Wasser, endlose (Ur-)Wälder und spektakuläre Felsenlandschaften.
Wissenswertes über den Tiveden Nationalpark
Der Tiveden Nationalpark liegt im südlichen Teil Schwedens zwischen den Seen Vänern und Vättern. Reist du über Malmö nach Schweden ein, solltest du rund fünf Stunden Fahrtzeit einplanen, von Göteborg aus sind es nur drei Stunden. Der felsige Nationalpark, der teilweise mit Urwald bewachsen ist und dadurch besonders mystisch wirkt, hat übrigens eine besonders schöne Wortherkunft: So steht Tiveden übersetzt für Wald (ved) des Gottes Tyr (Ti).
Erkunden kannst du den Tiveden Nationalpark am besten über das insgesamt 25 Kilometer lange Wandernetzwerk. Camping ist hier nicht erlaubt, es gibt aber einen Campingplatz nahe des Eingangs des Parks. Im Park findest du ein Besucherzentrum, Toiletten, Grillplätze und sogar einen Badestrand. Bei schönem Wetter also Badesachen nicht vergessen! Natürlich kannst du im Tivedens Nationalpark auf zahlreiche Tiere treffen, beispielsweise auf Elche, Hirsche, Biber, Füchse und sogar Wölfe und Lüchse.
Zum Schutz der Natur sind Autos selbstverständlich im Nationalpark verboten - allerdings sind sie das einzige Mittel, um anzureisen. Es gibt einen großen Besucherparkplatz mit separater Fläche für Wohnmobile. Die letzten Kilometer zum Park sind übrigens sehr abenteuerlich und führen über eine schmale Schotterstraße.
Wandern im Tiveden Nationalpark
Wir selbst haben den Tiveden Nationalpark an einem heißen Sommertag besucht. Wir haben lange überlegt, welche der zahlreichen Wanderungen wir machen sollen. Alle Rundwege sind mit einer Farbe markiert und im Besucherzentrum ausführlich beschrieben. Es liegen zudem Karten aus, die du mitnehmen kannst. Wir entschieden uns den gelben Trail (Stenkällerundan) mit dem lilafarbenen Trail (Trehörningsrundan) zu kombinieren. Diese Route führt über die Felsen, zunächst hoch auf ein Plateau und dann wieder hinunter zum See, wo es zahlreiche Badestellen gibt. Man hat einige Höhenunterschiede zu überwinden und bekommt neben einer traumhaften Aussicht auf das Wasser auch noch dschungelartigen Urwald zu sehen. Die kurze, insgesamt drei Kilometer lange Wanderung war damit eine perfekte Wahl für diesen heißen Tag. Viel Natur, bei nicht übermäßiger Anstrengung. An einem weniger heißen Tag hätten wir uns wohl für den sechs Kilometer langen Oxögabergsrundan oder für die zehn Kilometer lange Umrundung des Sees auf dem Trail Trehörningsrundan entschieden.
Insgesamt gibt es neun gekennzeichnete Rundwanderwege. Von ultra kurz (1 km) bis mittellang (10 km). Wer länger wandern möchte, der kann ganz einfach verschiedene Trails miteinander kombinieren. Du solltest zudem wissen, dass du für alle Trails trittsicher sein musst, denn sie verlaufen über unbefestigte und steinige Wege und enthalten kleine (einfache) Kletterpassagen.
Tiveden Nationalpark: Unsere Wanderung mit Hund auf dem Stenkällerundan
Wir folgten am Nationalparkcenter den Wegweisern zum gelben
Trail (Stenkällerundan). Hier kannst du dich entweder geradeaus/leicht rechts
halten oder den linken Pfad nehmen. Wir sind links herum gelaufen, sodass wir
direkt auf einen der kleinen Felsberge kletterten und schnell einen traumhaften
Blick auf den See genießen konnten. Man läuft nun über ein Felsplateau hoch
oben über dem See, zur rechten Seite hat man Blick in den Urwald. Dann geht es
wieder hinab und man erreicht erste Badestellen am See. Hier legten wir eine Pause
ein und machten es uns auf den Felsen bequem. Der nächste Streckenabschnitt
folgt immer weiter dem Ufer, bis es wieder etwas hinauf auf das nächste
Felsplateau geht. Die Wegmarkierungen sind hier übrigens gelb und lila. Der lilafarbene
Pfad läuft immer weiter am See entlang (Umrundung), während der gelbe
irgendwann stark rechts abbiegt und zurück zum Center führt. Wir sind dem lila
Pfad noch etwas länger gefolgt und schließlich an der Verbindung, dem grauen
Weg recht abgebogen, bis wir nach kurzer Wanderung durch den Urwald wieder auf
den gelben Weg getroffen sind. Du kannst die Markierungen übrigens gar nicht
übersehen, es sind bunte Bänder an den Bäumen.
Mit Hund im Tiveden Nationalpark
Hunde sind gesamten Nationalpark erlaubt, müssen aber angeleint
laufen, wie es in Schweden im Sommer überall der Fall ist.
Denk auch daran, ausreichend Wasser mitzunehmen, Trinkstellen gibt es nämlich nicht überall.
Für die meisten Hunde sollte eine Wanderung im Tivendens Nationalpark kein Problem sein, es gibt allerdings hin und wieder steile, felsige Passagen, die etwas Trittsicherheit erfordern.
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