Drei traumhafte Wanderungen in Nordwales (mit Hund)

Snowdonia in a Nutshell: Wanderung in Beddgelert (Dinas Emrys)

• Länge: 5 Kilomter, 
• Höhenmeter: 160
• Schwierigkeitsgrad: Einfach
• Wegtyp: Rundwanderung
• Start: Wanderparkplatz Beddgelert

Die erste Tour, die ich empfehlen möchte, war tatsächlich die erste Wanderung, die wir in Nordwales gemacht haben. Und eines direkt vorweg, ich war von der ersten Minute an völlig begeistert, denn auf 5 Kilometern bekommt man so ziemlich alles zu sehen, was Snowdonia zu bieten hat: Hunderte Schafe, einen imposanten Wasserfall und natürlich Berge, Berge, Berge. Und das sogar mit einem moderatem Schwierigkeitsgrad, der auch für Familien und Hunde gut zu bewältigen ist. Hundebesitzer sollten allerdings wissen, dass immer wieder Zäune zu überwinden sind. Aber von Vorn.

Die Wanderung startet von einem (kostenlosen) Wanderparkplatz kurz hinter dem hübschen Örtchen Beddgelert. Zunächst geht es etwas bergauf durch einen märchenhaften (Ur)Wald. Nicht lange und es wartet schon das erste Highlight: ein Wasserfall. Hat man genug Bilder gemacht und läuft weiter, öffnet sich der Blick auf Schafsweiden und Berge. Ein paar weitere Höhenmeter müssen nun überwunden werden, bis man einen Blick auf den See Llyn Dinas erhaschen kann und von nun an auf den höher gelegenen Bergebenen mit traumhafter Aussicht auf Täler und Gipfel wandert. Schon bald taucht der erste Zaun auf, der überwunden werden muss, was mit Hilfe der Leiterkonstruktionen mühelos gelingt. Um unsere mittelgroße Hündin Frieda sicher auf die andere Seite zu bekommen, ist einer von uns vorgeklettert und hat sie von der anderen Seite aus entgegengenommen.

Die zweite Hälfte der Strecke geht durch weite und raue Landschaften wie aus einem Bilderbuch. Erst kurz vor Ende beginnt der Abstieg zurück ins Tal. Der Weg ist durchgängig gut gekennzeichnet, allerdings sollte man ab und an auf eine Karte gucken, da es verschiedene Routenoptionen gibt. Unsere Route habe ich mit Komoot aufgezeichnet und verlinke sie zum Nachwandern. Wir haben für die 5 Kilometer und die 160 Höhenmeter (was für eine Wanderung in Wales vergleichsweise wenig ist) fast zwei Stunden gebraucht, von denen wir nur etwas mehr als eine Stunde effektiv gelaufen sind. Die restliche Zeit haben wir genutzt, um die Landschaft mit unseren Kameras festzuhalten. 

Besser als Snowdon? Das Ogwen Valley in Nordwales

• Länge: 7 Kilometer
• Höhenmeter: 380
• Gehzeit: 2:15 Stunden
• Wegtyp: Rundweg
• Schwierigkeitsgrad: Mittel bis schwer

Eigentlich hatten wir die Wanderung durch das Ogwen Valley auf dem Llyn Idwal Trail (benannt nach dem gleichnamigen See Llyn Idwal) geplant. Das haben wir letztendlich auch gemacht, allerdings hat uns unsere Naivität zu einer Routenanpassung gezwungen, für die wir wohl auf Ewig dankbar sein werden. Der Grund für die Änderung ist leicht erklärt: Wir haben keinen Parkplatz bekommen. Und ja - ich hatte im Vorhinein bereits gelesen, dass diese Wanderung beliebt, der Parkplatz aber eher klein bemessen ist. Es lohnt sich also, früh da zu sein. Ansonsten gibt es alternative Parkplätze entlang der Passstraße. Und da wir keine Lust hatten, entlang dieser Straße zum offiziellen Startpunkt zurück zu laufen, sind wir kurzerhand anderen Wanderern einem steilen Bergweg hinauf gefolgt, der direkt vom Parkplatz aus startet. Zunächst über Wiese und Gestein, später entlang eines spektakulären Wasserfalls kämpft man sich Meter für Meter den Berg hinauf, immer parallel zum spektakulären Tryfan-Gipfel, der optisch einem Drachenrücken gleicht.

Oben, an einem kleinen Bergsee, angekommen sollte man nicht nur durchschnaufen, sondern auch die traumhafte Aussicht ins Tal genießen. Nun läuft man über eine Hochebene, bis es sehr plötzlich sehr steil hinab geht. 45 Grad um genau zu sein. Doch der Blick der sich nun bietet, ist der vielleicht schönste im gesamten Snowdonia Nationalpark. Im Rücken Tryfan, nach vorne ein fjordähnlicher See - der Llyn Idwal, eingerahmt von rauen Bergmassiven. Wir kletterten hinab und liefen nun entlang des offiziellen Llyn Idwal Trails. Zunächst direkt am See, ehe es noch einmal einige Höhenmeter hinaufgeht. Diesmal aber deutlich weniger steil und immer gut befestigt. Die frontale Sicht auf den See ist ähnlich schön, wie die vom Gipfel zuvor. Allerdings müssen wir uns nun den Weg auch mit anderen Wanderern teilen. Hat man den höchsten Punkt erreicht, geht es gleichmäßig bergab zurück zum Ufer. Ab hier ist die Wanderung nun eher ein entspannter Spaziergang.

Offiziell endet die Wanderung am Besucherzentrum (wo wir keinen Parkplatz ergattern konnten), daher mussten wir die letzten 1,5 Kilometer (dann doch noch) der Straße folgen. Insgesamt hatte die Wanderung eine Länge von sieben Kilometern und 530 Höhenmetern. Wir würden sie als mittelschwer bis schwer einstufen, da der erste Teil sehr steil war, insbesondere der Abstieg ins Tal. Der offizielle Rundweg ist mit fünf Kilometern und nur 300 Höhenmetern etwas einfacher und für jeden geeignet. 

Sygun Copper Mines: Wanderung rund um die Kupfermine

• Länge: 6 Kilometer
• Höhenmeter: 250
  
• Wegtyp: Rundweg
• Schwierigkeitsgrad: Mittel
• Startpunkt; Wanderparkplatz Beddgelert oder Parkplatz Sygun Copper Mines

Beddgelert ist nicht umsonst einer der beliebtesten Orte in Nordwales, starten hier nämlich noch weitere Wanderungen, die du unbedingt machen solltest. Denn auch die Wanderung um die Sygun Copper Mines zählte für uns zu einem Wales-Highlight. Du kannst die Wanderung direkt von der Kupfermine aus starten oder vom oben bereits genannten Wanderparkplatz, so wie wir es gemacht haben. Übrigens: Es gibt die Möglichkeit, die Route deutlich zu vergrößern. Der Rückweg führt dann auf einem schmalem Pfad einen Wildfluss entlang. Wir haben ausschließlich aus Zeitgründen auf diese Routenoption verzichtet, werde hier aber beide Touren zum Nachwandern verlinken.

Bei dieser Wanderung läuft man zunächst durch das Tal an einem Fluss entlang, bis man den See Llyn Dinas erreicht, an dem man unbedingt eine kleine Pause einlegen sollte. Am Tag unserer Wanderung im April haben hier bereits einige Leute (und Hunde) gebadet, die so wie wir, von der Hitze überrascht wurden (Stichwort Fleece-Pullover bei über 20 Grad). Die Pause braucht man hier zwar ansonsten eigentlich nicht, doch der Ort ist zu schön, um ihm direkt wieder den Rücken zuzukehren. Denn nun geht es den steilen Bergwanderweg hinauf. Oben angekommen, läuft man für eine ganze Weile über eine wunderschöne Hochebene. Beim Abstieg kommt man an den Kupferminen vorbei, die man übrigens auch besichtigen kann. Diese Mine ist nur eine von vielen, denn während der Industrialisierung wurden überall im heutigen Nationalpark Kupferminen und Schieferminen gegründet, die nun alle geschlossen oder in Museen umgewandelt sind. Diese Wanderung hat keine sonderlich schwierigen Passagen und ist für jeden geeignet. 

Mein Wales-Highlight auf Instagram

Übrigens: Auf meinem Instagram-Kanal findest du ein Story-Highlight zu unserem Wales-Roadtrip im April 2022. 

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